Ortsgeschichte Gau-Odernheim
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Stadt- und Marktrechte
Im Jahre 1282 erwarb der deutsche König Rudolf von Habsburg das Dorf Otternheim. 1286 verlieh er ihm die Rechte und Privilegien einer Reichsstadt analog zum benachbarten Oppenheim, der Name lautete forthin „Odernheim“. Neben eigener Gerichtsbarkeit und Steuervergünstigungen wurde das Recht verliehen, einen Wochenmarkt zu veranstalten. Hierdurch wurde die Ansiedlung von Gewerbe, Handel und Gastronomie gefördert. So entwickelte sich ein wirtschaftlicher und kultureller Anziehungspunkt für die umliegenden Ortschaften. Durch die Verleihung der Stadt- und Marktrechte wurde Odernheim nominell in den Kreis bedeutenderer und größerer Städte wie Mainz oder Worms erhoben.
  Denkmäler
Im alten Ortskern stehen zahlreiche Gebäude aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert unter Denkmalschutz. Vom kleinen Tagelöhnerhaus über die prunkvolle Stadtschreiberei bis zum imposanten Gutshof sind Häuser verschiedenster Kategorien zu finden. Besonders zur erwähnen ist die spätgotische ehemalige Wallfahrtskirche St. Rufus. Sie wird heute als Simultankirche genutzt, wobei sich der imposante
neugotische Kirchturm im Besitz der bürgerlichen Gemeinde befindet. Ein Ortsrundgang ist ab dem Obermarkt anhand von Informationstafeln möglich, sowie in virtueller Form über die Homepage der Ortsgemeinde.
  Befestigungsanlagen
Neben militärischen Beistandspflichten mussten die Einwohner die vorhandenen Befestigungen ausbauen. So entstand eine wehrhafte Stadtmauer mit Wällen, Wassergräben und Türmen, sowie am nordwestlichen Ortsrand eine Burganlage mit Zugbrücke und eigenem Wassergraben. Durch die Kriege im 17. Jahrhundert schwer beschädigt,
wurden die verbliebenen Mauern und Türme ab 1826 abgerissen, die Steine zum Bau von Straßen und Häusern verwendet. Heute erinnern nur noch ein Mauerstück zwischen Brunnenstraße und Zehnthofstraße und der Burgturm in der Straße „Am alten Schloß“ an die ehemaligen Befestigungsanlagen.